Fort- und Weiterbildungen im Überblick


Nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung ergeben sich eine ganze Reihe von Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Nachfolgend sind die wichtigsten auf Grundlage der Handwerksordnung aufgeführt.

Die betriebswirtschaftlichen Anforderungen in klein- und mittelständischen Unternehmen steigen. Handwerksmeister stehen vor der Aufgabe, komplexe Betriebsabläufe in ihrer wirtschaftlichen Wechselwirkung zu überblicken und markt- und betriebsgerechte Entscheidungen zu treffen. Die berufliche Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks liefert die passenden Zusatzqualifikationen. Die Fortbildung oberhalb der Meisterebene endet mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer. Mit der Prüfung werden betriebswirtschaftliche Kompetenzen nachgewiesen, die für Entscheidungsträger im Unternehmen notwendig sind.

Der Betriebswirt des Handwerks vereint die Kompetenzen aus handwerklicher Vorbildung, Berufserfahrung und betriebswirtschaftlicher Qualifikation zu einer erfolgversprechenden und gefragten Kombination. Die vielseitigen Fähigkeiten befähigen ihn im Arbeitsalltag betriebliche Abläufe und Strukturen sowohl aus handwerklicher als auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu beurteilen und zu organisieren.

Betriebswirte des Handwerks können daher als selbstständige Handwerksmeister einen eigenen Betrieb leiten oder Leitungspositionen in kleinen oder mittelständischen Unternehmen oder Organisationen des Handwerks übernehmen.


Möbel oder Bauelemente zu restaurieren ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Hierzu entstanden schon vor Jahrzehnten spezielle Weiterbildungsangebote. Der Rahmenlehrplan für die Ausbildung zum Restaurator/in im Tischler- und Schreinerhandwerk wurde 2003 komplett überarbeitet. Inhalt der Fortbildungsprüfungen ist die Vermittlung von Kenntnissen aus allen Bereichen des Gewerks. Hierzu gehören Fenster, Treppen und Türen genauso, wie Möbel und Inneneinrichtungen aus Holz/Holzwerkstoffen. Die Arbeit des Restaurators ist sehr interessant und hochkomplex. Schließlich müssen theoretische und praktische Erfahrungen mit den alten Handwerkstechniken vorhanden sein. Gleichzeitig ist es erforderlich, die neuesten Restaurierungsmethoden anwenden zu können. Die Arbeit des Restaurators ist mit einem hohen Maß an Verantwortung verbunden, da mit der Restaurierung auch der Wert (ideell und materiell) des Objekts verbunden ist. 


Deutschlandweit bieten Akademien für Gestaltung den Studiengang zum Gestalter im Handwerk an. Erfahrene Dozenten aus Handwerk, Kunst und Wissenschaft vermitteln darin umfangreiche theoretische und praktische Kenntnisse. Absolventen erhalten die Kompetenz, handwerkliche Produkte und Dienstleistungen zu gestalten. Sie werden ermutigt, begleitet und befähigt, ihre Kreativität zu entfalten und zu entwickeln. Dabei werden Ideen zeichnerisch dargestellt, Farben- und Formensinn für die Umsetzung von Entwürfen entwickelt und konzeptionell erarbeitet. Das Studium baut auf der Materialerfahrung und den handwerklichen Fähigkeiten auf. Gemeinsam mit Handwerkern aus verschiedenen Berufen machen sich die Teilnehmenden mit allen Aufgaben des handwerklichen Designers vertraut. Weitere Informationen bietet auch die Website www.gestalter-im-handwerk.de


Die Königsdisziplin! Die Meisterausbildung vermittelt zahlreiche Qualifikationen, die ein Unternehmer zum Führen seines Unternehmens haben muss. Neben den profunden Kenntnissen in seinem Fach muss der Meister über umfassende Fähigkeiten und Kenntnisse aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich verfügen. Fachwissen und exzellente Unternehmensführung sind der Garant für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Mit der Novellierung der Handwerksordnung bleibt es dabei, dass ein Meisterbrief notwendig ist, wenn man sich als Tischler/Schreiner selbständig machen möchte. Meisterschulen bieten die besten Voraussetzungen zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung.


Die Ausbildung zum staatlich geprüften Holztechniker hat eine lange Tradition im Tischler- und Schreinerhandwerk. Techniker sind als mittlere Führungskraft zwischen den Positionen des Facharbeiters und des Ingenieurs tätig. Ihre Einsatzgebiete nach der zweijährigen schulischen Ausbildung sind sehr vielfältig. Besonders gefragt sind Konstrukteure mit profunden CAD-Kenntnissen, die sowohl im Möbelbau als auch im Schiffs- oder sogar Flugzeugbau eingesetzt werden. Aber auch die klassische Fertigung, die Arbeitsvorbereitung oder zunehmend auch der Vertrieb sind Einsatzgebiete für Holztechniker, wobei die Informationstechnik insgesamt eine immer größere Rolle spielt. Deshalb sind moderne computerunterstützte Planungs- und Fertigungsverfahren eine Selbstverständlichkeit in der Ausbildung. Sie ist insgesamt wirtschaftlich und technologisch ausgerichtet, berücksichtigt aber auch Elemente der Gestaltung. Voraussetzung ist eine abgeschlossene Ausbildung in der Holzverarbeitung sowie mindestens einjährige Berufserfahrung.